Dörfer im Obervinschgau
Reschen am See: Besuch im Quellgebiet der Etsch
Eigentlich ist Reschen am See eine Fraktion der Gemeinde Graun, aber als Quellregion des zweitgrößten italienischen Flusses genießt Reschen einen weit größeren Bekanntheitsgrad und bildet zusammen mit dem gleichnamigen Gebirgspass einen bedeutenden Verkehrsknotenpunkt zwischen Nord- und Südtirol.
Benannt nach der einstigen Hofstelle "Reschen" lädt Sie das lebendige Seestädtchen insbesondere zu Outdooraktivitäten ein. Von der Teilnahme am jährlichen Reschenseelauf über Skifahren, Rodeln und Langlaufen im angeschlossenen Wintersportgebeit "Schöneben Skiparadies Reschenpass" bis hin zum Surfen, Segeln, Kanufahren und Angeln auf dem Reschensee, die Passgemeinde überrascht Sie mit einer bestens ausgebauten Sportinfrastruktur.
Wenn Sie hingegen mit Ihren Kindern einen Ausflug nach Reschen am See unternehmen, bietet sich ein Spaziergang auf dem Seeuferweg zum Reschensee-Kirchturm genauso an wie die Waldwanderung zur Etsch-Quelle an.
Mals: Stippvisite im sonnigsten Ort Südtirols
Mit bis zu acht Sonnenstunden am Tag heißt Sie der "sonnigste Ort Südtirols" im Obervinschgau herzlich willkommen. Bekannt für Ihre zahlreichen Türme trägt die Marktgemeinde Mals aber auch den Beinamen "Siebenkirchen".
Insbesondere der Turm der Ruine Fröhlichsburg sticht unter den romanischen Kirchentürmen von St. Benedikt, St. Martin, St. Johann, St. Michael, der Kapuziner-, Nothelfer- und der Dreifaltigkeitskirche hervor.
Als flächenmäßig zweitgrößte Marktgemeinde Südtirols erstreckt sich das Gemeindegebiet von Mals über Burgeis, Laatsch, Matsch, Planeil, Plawenn, Schleis, Schlinig, und Tartsch bis Ulten-Alsack.
Im Kernort Markt Mals bringt Sie zum Beispiel ein kleiner Spaziergang zur Malettes-Hochweide, wo Sie auf die Malser Waale treffen. Als Ober-, Mitter- und Unterwaal führen diese beispielsweise zur Malser Haide.
Im Winter eröffnet Ihnen hingegen das Malser Skigebiet Watles mit seinen steilen Skipisten, gut gespurten Loipen und bestens präparierten Winterwanderwegen vielfältige Sportmöglichkeiten an den steilen Hängen der Sesvennagruppe.
Prad am Stilfserjoch: Unterwegs im Land der "Proder Maschger"
Tradition wird in Prad zu Füßen des mächtigen Stilfser Joch ganz groß geschrieben. Insbesondere dann, wenn die 5. Jahreszeit die "Proder Maschger" zum Leben erweckt. Während Ihnen daher zur Südtiroler Faschingszeit so manche bizarre Maske in den malerischen Gassen von Prad entgegenstrebt, treffen Sie auf dem Prader Nikolausumzug auf die Furcht erregenden Stierlarven der "Koatlacker" und "Schemen".
Etwas ruhiger gestaltet sich Ihr Sommerbesuch in Prad, wenn Sie nicht nur die hoch über dem Ort thronende Burgruine Lichtenberg mit ihren markanten Zinnen zur Wandertour einlädt, sondern auch das weite Flussdelta des Prader Sands.
Als Schwemmland des Suldenbaches bildet er heute ein geschütztes Feuchtbiotop, dessen biologische Bedeutung im Naturkundehaus Aqua Prad eindrucksvoll aufgezeigt wird.
Abstecher ins Marmorstädtchen Laas
Lasa Bianco und Lasa Venato heißen die beiden Marmorsorten, welche im Laaser Jennwandmassiv schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts abgebaut werden. Einst als kostbarer Rohstoff für Kunstwerke, wie den Londoner Queen Victoria Brunnen, verwendet, ist der als einer der reinsten Marmore der Welt bekannte Lasa Bianco heute ein gefragter Luxusbaustoff.
Ob eine Stippvisite im Laaser Marmorwerk, ein Besuch beim Marmorbildhauer oder eine Wanderung zur Laaser Marmorschrägbahn, das Marmorstädtchen lädt Sie mit unterschiedlichen Führungen und Thementouren zum erlebnisreichen Marmortag im Vinschgau ein.
Anschließend belohnen Sie sich im Café Rosi am Badplatz mit einem Vinschger Apfelstrudel und genießen dabei den Blick auf den historischen Kandlwaal. Im Mittelalter als 600 Meter lange Etschtalquerung auf einer Höhe von 15 Metern und auf über 30 Steinsäulen errichtet, versorgte die hölzerne Wasserrinne einst die Obstgärten von Laas mit frischem Bergwasser.
Schlanders: Ausflug ins Herz des Vinschgaus
(Genaugenommen liegt Schlanders schon im Untervinschau, da Laas die Grenze zwischen Ober- und Untervinschgau ist. Bitte verzeihen Sie diese kleine Ungenauigkeit)
Im geographischen Zentrum des Vinschgaus gelegen, wird die Marktgemeinde Schlanders auch gerne als Hauptort der Oberetschregion genannt. Eingebettet in ausgedehnte Obstgärten bildet Schlanders mit der Fraktion Vetzan aber auch ein bedeutendes Vinschgauer Weinbaugebiet. Dabei heißt Sie der 97 Meter messende Schlanderer Kirchturm als höchster in ganz Tirol willkommen.
Während Ihrer Spaziergänge durch Schlanders werden Ihnen zudem die zahlreichen Treppenstufen auffallen, die zu den tiefer gelegenen Haustüren der Häuser führen. Diese gehen auf die zahlreichen Überschwemmungen zurück, die Schlanders im Laufe der Jahrhunderte heimsuchten und immer wieder neues Schwemmland hinterließen. Diesen "Übermurungen" begegneten die Schlanderer einfach, indem Sie das Straßenniveau anhoben und die Gebäudezugänge durch Treppen freilegten.
Als einer der romantischsten Waalwege des Vinschgaus lockt Sie hingegen der Schlanderer Ilswaal, der in der wilden Schlandraunschlucht beginnt und Ihnen auf seinem Weg Richtung Tal weite Aussichten auf die Burg Schlandersberg und das gegenüberliegende Hasenöhrl (3.257 m) und dem zugehörigen Hasenöhrlferner Gletscher in den Ortler Alpen bietet.
