Täler in der Umgebung von Glurns
Münstertal: Grenzüberschreitende Tallandschaft mit kulturellen Höhepunkten
Insgesamt 25 Kilometer misst das Münstertal zwischen Sesvennagruppe und Ortlergruppe, doch lediglich rund 9 Kilometer erstrecken sich davon in Südtirol. Entwässert wird es durch den Rambach der bei Mals in die Etsch mündet.
Während sich das östliche Münstertal zwischen Glurns und Burgeis weit in den Vinschgau öffnet, erhebt sich im Westen der Ofenpass als natürliche Barriere auf eine Höhe von 2.149 Metern. Schon seit 1871 sorgt hier die Ofenpassstraße für eine direkte Verbindung ins Engadin und eröffnet Ihnen damit die Möglichkeit einen Tagesausflug ins 80 Kilometer entfernte St. Moritz zu unternehmen.
Mit dem namensgebenden Müstair als Hauptort verfügt aber auch das Münstertal über ein attraktives Ausflugsziel, das Sie zum Beispiel mit dem zum UNESCO Weltkulturerbe zählenden Benediktinerkloster St. Johann lockt.
Auf Südtiroler Seite ist Taufers im Münstertal ein lohnendes Ausflugsziel. Nicht weniger als 8 Kirchen, deren Ursprünge bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen, gibt es zu besichtigen. Auch ein Besuch im Münstertalmuseum oder ein Spaziergang auf dem Familienerlebnispfad Sendra Trafögl sollte auf dem Programm stehen. Eingeteilt in vier Themenbereiche entführt er Sie und Ihre Kinder anhand von Mitmachstationen und Kunstobjekten in die elementare Welt des Feuers, Wassers, der Erde und Luft.
Langtauferer Tal
Ungefähr drei Kilometer nach dem Reschenpass mündet bei Graun im Vinschgau der Karlinbach aus dem Langtauferer Tal in den Reschensee. Wie das Matscher Tal und das Schnalstal schneidet dieses Tal tief in das Gebiet der südlichen Ötztaler Alpen. Anhand dieser drei Täler wird das Gebiet auch in Planeiler Berge, Saldurkamm und Texelgruppe unterteilt.
Durch seine Lage ist das Langtauferer Tal trotz des Schigebietes in Maseben ein stilles Tal gebleiben. Denn man fährt meist einfach daran vorbei ohne es richtig zu beachten. Die Aufmerksamkeit bekommen der Kirchturm der alten Pfarrkirche, der aus dem Reschensee ragt, und die weissen Spitzen der Ortlergruppe, die man bereits in der Ferne erkennen kann.
Dabei ist Melag im Talschluß ein idealer Ausgangspunkt für Touren zu den Gletschern, die im Weißkamm der Ötztaler Alpen liegen. Und vom Langtaufer Höhenweg, der entlang von alten Militärstrassen unterhalb der Gipfel der Nauderer Berge führt, hat man einen wunderbaren Blick auf die entlang des ganzen Tales verstreuten Höfe und Weiler.
Planeiltal: Sommers wie winters einen Besuch wert
Allein die Aussicht vom gegenüberliegenden Burgeis auf das von mächtigen Flanken eingerahmte und sich stark verjüngende Planeiltal macht deutlich, dass sich hinter dem namensgebenden Dorf die wilde Bergnatur der Ötztaler Alpen befindet.
Im Planeiltal entspringt der Punibach, der noch eine ganze Weile über die Malser Haide paralell zur Etsch verläuft, bevor er sich mit ihr bei Spondinig vereint.
Als malerisches Haufendorf empfängt Planeil seine Gäste nicht nur mit engen Gassen und der Pfarrkirche Heiliger Nikolaus, sondern auch mit direkter Anbindung an die Wanderpfade der Ötztaler Alpen.
Insbesondere Mountainbiker, Wanderer, Langläufer und Schneeschuhwanderer nutzen das fast 200 Einwohner zählende Bergdörfchen als Ausgangspunkt für Touren zur Planeiler Alm (2.203 m), zum Hochjoch (2.593 m) oder auch zur Spitzigen Lun (2.324 m), dem Hausberg von Mals.
Matscher Tal: Abwechslungsreiches Wanderrevier mit Gletscheraussicht
Das Matscher Tal zweigt bei Schluderns ab und führt bis zum Hauptkamm der Ötztaler Alpen. Mit dem Matscher Ferner ist es eines der wenigen Gletschertäler, die in den Vinschgau münden. Dieser befindet sich am Ende des rund 20 Kilometer langen Alpentals zu Füßen der Weißkugel, welche eine Höhe von 3.739 Metern erreicht und den höchsten Gipfel des Matschertals bildet.
Dieses abgeschiedene Bergtal ist mit dem Auto nur eine Straße, die von Tartsch nach Matsch führt erreichbar. Die Strasse führt dann von dem kleinen Bergdorf, das zur Gemeinde Mals gehört, weiter ins Talinnere.
Aam Talende sind der Glieshof und die auf 2.677 m Höhe gelegene Oberetteshütte Ausgangspunkt für Wanderungen in die Ötztaler Alpen wie zum Beispiel zur Weißkugel oder zur höchst gelegenen Seenplatte Südtirols, den sieben türkis schimmernden Saldurseen (ca. 2.750 - 2.900 m). Vom Saldurbach durchflossen lädt Sie das Matschertal dabei zu panoramareichen Hochgebirgstouren aber auch zu idyllischen Talwanderungen ein.
Sulden- und Trafoier Tal
Das Suldental und das bei Gomagoi abzweigende Trafoier Tal führen mitten ins Herz der Ortlergruppe, denn zwischen den beiden Tälern erhebt sich "König Ortler", wie der 3.905 m hohe Ortler auch genannt wird. Das Panorama der beiden Täler wird aber auch von weiteren 3000ern wie Suldenspitze (3.376 m), Vertainspitze (3.545 m) oder Madatschspitze (3.313 m) geprägt.
Am Taleingang liegt die Gemeinde Prad während die Täler und die namensgebenden Orte Sulden und Trafoi zum Gemeindegebiet von Stilfs gehören. Der Trafoier Bach und der Suldenbach sind die beiden Bäche, die in den beiden Tälern fließen. Letzterer mündet bei Spondinig in die Etsch.
Im Sommer sind die beiden Täler Ausgangspunkte zahlreicher Wander- und Bergtouren in das Ortlergebiet. Die Aufstiegsanlagen um Trafoi und Sulden als auch durch die Stilfser Joch Strasse erleichtern dabei den Zugang. Im Winter dominieren die Wintersportler die beiden Orte, die zum Schifahren, Snowboarden und Langlaufen inmitten dieser großartigen Bergkulisse kommen.
Martelltal: Dorado für Skiwanderer und Erdbeerliebhaber
Südlich von Schlanders und Latsch erstreckt sich im Nationalpark Stilfser Joch das wildromantische Martelltal und lädt Sie mit seinen Weilern und dem Zufrittfstausee zum abwechslungsreichen Besuch ein. Bewacht von den Burgruinen Ober- und Untermontani gelangen Sie von der Latscher Fraktion Morter über eine gut ausgebaute Bergstraße in das von steilen Gebirgsflanken umgebene Martelltal.
Früher war das "Bauernbad" in den damals noch erschlossenen Heilquellen von Bad Salt ein Anziehungspunkt im Martelltal. Heute locken im Sommer die weit verzweigten Wanderwege im Nationalpark zum Besuch. Eine weitere Besonderheit des Tales sind die ausgedehnten Erdbeerfelder auf Höhen zwischen 900 und 1.700 Metern. Jedes Jahr Ende Juni können Sie am traditionellen Erdbeerfest teilnehmen.
Im Winter hingegen laden Sie rund 12 Kilometer präparierte Loipen, unterschiedliche Rodelhänge, Schneeschuhwanderwege und variantenreiche Schitouren sowie das Langlauf- und Biathlonzentrum Martell zum Wintersport ein.
Am Talschluß gibt es oberhalb des Zufrittsees, der vom Plimabach gespeist wird, und von einer mächtigen Staumauer aufgestaut wird, einen gebührenpflichtigen Parkplatz und einige Berghütten die als Ausgangspunkt und Stützpunkt für Bergtouren auf den Monte Cevedale (3.769 m) und anderen Gipfeln der Ortlergruppe dienen.